Alternsgerechtes Arbeiten, einfach umsetzbar. Nachbericht zur Veranstaltung am 23.11.2016

Die Initiative Arbeit & Alter stellte in der Wirtschaftskammer Vorarlberg ihre „Tipps & Lösungen“ für jede Betriebsgröße und Branche vor.

Mit alternden Belegschaften die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten bzw. zu erhöhen, gehört zu den aktuellen Herausforderungen in der Arbeitswelt. Dafür ist es wesentlich, die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über das gesamte Arbeitsleben zu fördern. Der Gestaltung der Arbeitsplätze und des gesamten Arbeitsumfeldes kommt dabei große Bedeutung zu.

Hier setzt die Initiative Arbeit & Alter mit ihren „Tipps & Lösungen“ an: Gemeinsam haben die Sozialpartner mit der Industriellenvereinigung und unter Mitwirkung der AUVA ein in Europa einzigartiges Online-Produkt entwickelt, das Unternehmen aller Größen unterstützt, Arbeit alternsgerecht zu gestalten.

Die Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung erfolgten durch Dr. Christoph Jenny, Dir.-Stv. Wirtschaftskammer Vorarlberg, und Gabriele Graf, Arbeiterkammer Vorarlberg.

Gleich zu Beginn betonte Manfred Rünzler, Unternehmensberater und Obmann des Vereins 45 plus, in seinem praxisorientierten Vortrag „Erhalt und Steigerung der Arbeitsfähigkeit durch WERTschätzendes Führungsverhalten“, dass Führungskräfte durch wertschätzendes Verhalten gegenüber ihren MitarbeiterInnen deren Arbeitsfähigkeit bis zum Regelpensionsalter erhalten und steigern können. „Wichtig ist es, die obersten Werte seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kennen“, so Rünzler

Alternsgerecht Arbeiten im Betrieb

Die Expertinnen der Initiative Arbeit & Alter präsentierten ihre „Tipps & Lösungen“ zum Thema alternsgerechtes Arbeiten und stellten die vier wesentlichen Handlungsfelder vor:

Führung: „Bedürfnisse und Stärken der einzelnen Generationen erkennen und nutzen“, Mag.a Maria Kaun, WKO.
Weiterbildung: „Qualifikationsangebote auch für Ältere“, Bakk.a Hildegard Weinke, BAK.
Gesundheit: „Alter ist kein Abbauprozess, sondern ein Umbauprozess“, Dr.in Ingrid Reifinger, ÖGB.
Arbeitsorganisation: „Arbeitsplätze altersgerecht gestalten“, Dr.in Julia Schitter, IV.

Betriebsratsvorsitzender Klaus Bitsche hob in seinem Beispiel Best practice: Vorarlberger Kraftwerke die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Generationen im Betrieb bei der Gestaltung der Arbeitszeit hervor. Von flexibler Arbeitszeit bis Sabbaticals, von Langzeitkonten bis Altersteilzeit. Jeder Betrieb hat andere Voraussetzungen und Schwerpunkte. Den einen Weg zum „best practice“ kann es daher nicht geben.
 

Unternehmensbeispiel Schoeller GmbH & CoKG: „Wir haben das Unternehmensziel, unsere MitarbeiterInnen und Mitarbeiter bis zur Alterspension gesund und fit mit deren Mitwirkung im Arbeitsprozess zu halten,“ so Birgit Florineth, Personalleiterin von Schoeller GmbH & Co KG. „Dabei unterstützen wir sie durch die Einführung eines Gesundheitspasses, die Übernahme von Kostenbeiträgen für Therapien und begleiten sie durch unsere Betriebsärztin. Die Führungskräfte informieren und sensibilisieren wir für diese Aktivitäten und fordern sie auf, ihre MitarbeiterInnen beim Erhalt ihrer Gesundheit und Arbeitsfähigkeit zu unterstützen.“

Beratungen und Informationen zu alternsgerechtem Arbeiten (für den Betrieb)

Übersicht über das Förderangebot des AMS Vorarlberg. Impulsberatung für Betriebe, Qualifizierungsförderung für Beschäftigte: Der Geschäftsführer des AMS Vorarlberg, Mag. Bernhard Bereuter, präsentierte die Unterstützungsangebote des AMS für Betriebe, die in die Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen investieren oder eine Unternehmensberatung zu Fragen des Generationen-Managements wünschen.

Förderangebot des fonds gesunde betriebe vorarlberg: Mag.a Anita Häfele, Geschäftsführerin des fonds gesunde betriebe vorarlberg, informierte die TeilnehmerInnen über die Unterstützung und Förderung der Vorarlberger Betriebe bei der Umsetzung von Projekten der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Im Anschluss an die Präsentationen gab es für das zahlreich erschienene Fachpublikum noch Gelegenheit für Diskussionen, Anregungen und Gedankenaustausch.