Folgen und Nutzen für Unternehmen

Um die Arbeitswelt für alle MitarbeiterInnen in Unternehmen so zu gestalten, dass ein längerer Verbleib im Arbeitsprozess für beide Seiten von Vorteil ist, sollen Arbeitsprozesse die jeweiligen Fähigkeiten und Stärken der MitarbeiterInnen – unabhängig vom jeweiligen Alter – berücksichtigen.

  • Alternsgerechte Maßnahmen helfen die Fähigkeiten der MitarbeiterInnen auszubauen, ihre Arbeit gut zu bewältigen, Stress zu reduzieren und die Gesundheit zu fördern.
  • Untätigkeit würde für die „älter werdenden“ Betriebe bedeuten, dass sie den unterschiedlichen
  • Anforderungen nicht oder kaum mehr gerecht werden können und ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Durch die Strategie des alternsgerechten Arbeitens profitieren ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen.

Die Vorteile für Unternehmen sind ein gutes Betriebsklima, höhere Qualität der Leistung, Steigerung der Kreativität und Produktivität sowie Wettbewerbsvorteile. Das gehobene Image eines alternsgerechten Betriebs steigert die Attraktivität und zieht hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.

Besondere Vorteile aus dem Erhalt von Gesundheit haben Einzelpersonen und Unternehmen gleichermaßen. Der Nutzen ist jedoch unterschiedlich! Jeder in Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) investierte Euro bewirkt einen Gewinn zwischen 2,5 und 4,8 Euro (Return on Investment ROI 1:2,5-4,8). Der Nutzen für ArbeitnehmerInnen: Das allgemeine Gesundheitsbewusstsein wird über die Arbeit hinaus geschaffen und gestärkt. Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit verbessern sich. Stressfaktoren können reduziert werden. Das Betriebsklima wird verbessert, die Lebensqualität und Work-Life Balance erhöht.

Förderlich für eine alternsgerechte Arbeitswelt sind Maßnahmen

  • zur Stärkung und zum Erhalt der Arbeitsbewältigungsfähigkeit, beispielsweise durch die Vermeidung bzw. Reduktion von dauerhaft schweren oder einseitig belastenden körperlichen Tätigkeiten,
  • zur Stärkung und zum Erhalt von Arbeitsinteresse und Motivation,
  • zur Stärkung der sozialen Einbeziehung, der Zusammenarbeit, der Führungs- und Unternehmenskultur.

Um Erfahrungs-, Know-How- und Kompetenz-Verlust zu verhindern, sollte ein starker Austauschprozess zwischen jüngeren und älteren MitarbeiterInnen gezielt gefördert werden.Unternehmen, die die Alterung ihrer Belegschaften ignorieren, nehmen hohe Kosten und Verluste in Kauf.

Werden keine alternsgerechten Maßnahmen gesetzt, drohen negative Folgen für den Ertrag und die Produktivität von Unternehmen:

  • Einbruch von Qualität und steigende Lohn-Stück-Kosten!Der Verlust von Erfahrungswissen verursacht Qualitäts- und Effizienzverluste bei den Arbeitsprozessen, bei der Produktion und bei der Erreichung von betrieblichen Zielen. Damit gehen Ertrags- und Produktivitätseinbußen sowie eine Verringerung der Wettbewerbsfähigkeit einher.
  • Hohe Kosten der Personalrekrutierung!Gelingt es nicht, ältere MitarbeiterInnen produktiv im Unternehmen zu halten, muss die Rekrutierung von MitarbeiterInnen verstärkt werden, um den Erhalt der Belegschaft zu gewährleisten. Die Kosten erfolgreicher Personalrekrutierung können sehr hoch sein.
  • Stabilitätsverlust und Wettbewerbseinbußen!Instabile Belegschaften führen zu nachteiligen Veränderungen im Unternehmen. Veränderungen in den Abläufen, beim Funktionieren des Gesamtunternehmens bewirken schließlich Kostenerhöhungen und Nachteile in der Wettbewerbsfähigkeit.
  • Verlust der KundInnen- und Marktbeziehung!Ein großer Altersunterschied zwischen Belegschaft und KundInnen kann zur Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen aus dem Blickwinkel einer Generation alleine führen und so ein breiteres KundInnen-Interesse verfehlen. Dem muss rechtzeitig gegengesteuert werden.

Ebenso können negative Folgen für die Unternehmenskultur die Folge sein:

  • Fehlen Maßnahmen, die ein produktives Altern im Unternehmen ermöglichen, so hat dies negative Auswirkungen auf das Arbeitsklima und die Produktivität.
  • Mangelnde Wertschätzung Älterer durch Vorgesetzte: Werden ältere MitarbeiterInnen nicht gefordert und geschätzt, kann dies zu „innerer Pensionierung“ und folglich zum Verlust der Arbeitsfähigkeit, zu Krankheit und schließlich zu Arbeitsunfähigkeit führen.
  • Mangelnde Zusammenarbeit zwischen den Generationen führt zu Konflikten und zieht erhebliche Verluste von Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen nach sich.