Wie können Lernbarrieren beseitigt werden?
Entstehen von Lernbarrieren bei Älteren und Menschen mit längerer Lernentwöhnung
Es gibt leider viele Vorurteile gegenüber Älteren, wenn es ums Lernen geht.
Beispiele sind: „Sie – die Älteren – können und wollen einfach nicht mehr lernen, sie sind zu langsam, ihre Aufnahmefähigkeit lässt ab 45/50 Jahren merkbar nach“.
Die Weiterbildungsbeteiligung geht mit dem Alter zurück2 . Mögliche Lernbarrieren aus früheren unangenehmen Erfahrungen aus der Schulzeit können das Weiterbildungsinteresse beeinflussen.
Lernbarrieren können unter anderem geringes Selbstvertrauen oder lange zurückliegende Schul- und Berufsqualifikation sein. Daher muss betriebliche Weiterbildung so gestaltet werden, dass sie nicht negative Lernerfahrungen wiederholt. Mitarbeiter*innen müssen auf das Lernen gut vorbereitet und mögliche Hürden aktiv angesprochen werden. Daraus ergeben sich Lerninhalte, die benötigt und gewünscht werden und daher angeboten werden sollen.
Praxisbeispiel: Überwindung von Angst als Lernbarriere
2 Erwerbstätige im Alter von 25 bis 34 Jahren beteiligten sich mit 4,7 % häufiger an beruflicher Weiterbildung als andere Altersgruppen. Am niedrigsten war die Beteiligung mit 3,1 % bei den 55- bis 64-Jährigen, die kurz vor dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben standen (Statistisches Bundesamt, Qualität der Arbeit; Auszug vom 6.01.2023)
Pluspunkte Älterer beim Lernen
+ Ältere lernen leichter, wenn der Lehrstoff in einem Sinnzusammenhang mit beruflichen Erfordernissen und arbeitspraktischen Aufgaben steht.
+ Ältere vergleichen neues Wissen mit bereits vorhandenem und verknüpfen das Neue mit dem Alten, das Rad wird nicht neu erfunden, sondern weiterentwickelt.
+ Ältere arbeiten eher eigenverantwortlich und selbstständig.
+ Ältere schauen darauf, dass Gelerntes auch anwendbar ist und die Abläufe im Unternehmen dadurch verbessert werden.
+ Ältere können komplexere Aufgaben und schwierige Probleme aufgrund ihrer Erfahrungen leichter lösen.
+ Ältere lernen praxisorientiert und daher effizient.