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ÖPWZ/SOZIAL GLOBAL AG/Stahl Judenburg GmbH/ÖBB Infrastruktur Bau AG - Erfahrungsvorsprung

Erfahrung nutzen. Arbeitsfähigkeit fördern.

Name des Unternehmens

ÖPWZ/SOZIAL GLOBAL AG/Stahl Judenburg GmbH/ÖBB Infrastruktur Bau AG

Das Projekt Erfahrungsvorsprung war ein vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger finanziertes Pilotprojekt, an dem sich vier verschiedene Unternehmen beteiligt haben.

Branche

Erwachsenenbildung, Sozialdienstleistung, Metallverarbeitung, Infrastruktur 

Kurzbeschreibung des Projekts

Das Projekt Erfahrungsvorsprung war ein vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger finanziertes Pilotprojekt, an dem sich vier verschiedene Unternehmen beteiligt haben.

Die 4 Pilotunternehmen

ÖPWZ (Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitszentrum)

Branche: Erwachsenenbildung

SOZIAL GLOBAL AG

Branche: Sozialdienstleistung

Stahl Judenburg GmbH

Branche: Metallverarbeitung

ÖBB Infrastruktur Bau AG

Branche: Infrastruktur

Das Pilotprojekt „Erfahrungsvorsprung“ war ein vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (HVB) gefördertes Projekt, das vom Institut für Gesundheitsförderung und Prävention GmbH (IfGP) in Kooperation mit der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und der Steirischen Gebietskrankenkasse (STGKK) umgesetzt wurde. Das Ziel von „Erfahrungsvorsprung“ war es, in vier Unternehmen die Arbeitsfähigkeit älterer ArbeitnehmerInnen zu fördern sowie UnternehmerInnen für die Schaffung einer alter(n)sgerechten Arbeitswelt zu sensibilisieren. Die vier Pilotunternehmen unterschieden sich sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch hinsichtlich der Branche.

Ausgangspunkt der Unternehmen für das Pilotprojekt war das Bewusstsein, dass die Belegschaft in den kommenden Jahren zunehmend altern und dadurch die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der älter werdenden Belegschaft als betriebliche Herausforderung gesehen wird. Dies zeigten auch die Altersstruktur-Analysen, die für alle vier Unternehmen durchgeführt wurden.

In der Analysephase wurde insbesondere der Fokus darauf gelegt, welche Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen, um auch im Alter gerne und gesund arbeiten zu können bzw. bis zur Pension arbeitsfähig zu bleiben. Als Analysemethode und Intervention zugleich wurden Arbeitsbewältigungs-Coachings eingesetzt und versucht, in diesen Coachinggesprächen individuelle sowie betriebliche Möglichkeiten zur Förderung der Arbeitsfähigkeit zu erarbeiten. Darüber hinaus wurden vorhandene Daten (z.B. aus MitarbeiterInnenbefragungen oder laufenden Gesundheitszirkeln) nach Altersgesichtspunkten ausgewertet. In einem Unternehmen wurde eine Demographie-Werkstatt mit einer internen BGF-Steuerungsgruppe durchgeführt und Ansatzpunkte zur Förderung einer alter(n)sgerechten Arbeitswelt erarbeitet.

Die Analyse-Ergebnisse in den vier Unternehmen zeigten einen sehr unterschiedlichen Handlungsbedarf auf. Bei der Umsetzung wurden die Unternehmen individuell begleitet und Maßnahmen in folgenden Handlungsfeldern umgesetzt:

  • Führung/Unternehmenskultur
  • Arbeitsorganisation/Arbeitsgestaltung
  • Qualifizierung/Kompetenzentwicklung sowie
  • Gesundheit.

Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über die in den vier Unternehmen umgesetzten Maßnahmen:

ÖPWZ:

  • Einführung von MitarbeiterInnengesprächen als Konsequenz aus den Ergebnissen der Arbeitsbewältigungs-Coachings
  • Verbesserung der internen Kommunikation
  • individuelle, auf die Bedürfnisse von ArbeitnehmerInnen abgestimmte Arbeitszeitregelungen
  • Bewegungsangebote im Unternehmen
  • Schaffung einer Vertretungsstruktur
  • Mediation

SOZIAL GLOBAL:

  • Optimierung der Dienstplangestaltung (internes Benchmarkprojekt)
  • Einführung des Anerkennenden Erfahrungsaustauschs (AE)
  • Verschiedene Maßnahmen, die sich aus den AE-Gesprächen ergeben haben, wie z.B. Betreuungswechsel bei schwierigen KlientInnen ermöglichen, Verstärkung der internen Kommunikation, Weiterleitung von KundInnenrückmeldungen an die KlientInnen, Optimierung eines technischen Tools zur Einsatzplanung etc.

Stahl Judenburg:

  • Arbeitsplatzanalyse an besonders belasteten Arbeitsplätzen und Rückmeldung an die (oftmals älteren) Beschäftigten über richtiges Heben und Tragen
  • Unterstützung bei der Einführung von MA-Gesprächen; Erarbeitung eines Konzepts zur Integration von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit in die MA-Gespräche
  • Arbeitsbewältigungs-Coachings mit allen Führungskräften der 1. und 2. Führungsebene

ÖBB Infrastruktur Bau AG:

  • Erarbeitung eines Konzepts zur Nachfolgeplanung, mit dem Ziel Erfahrungswissen älterer MitarbeiterInnen im Unternehmen zu halten als auch Wertschätzung und Anerkennung diesen MitarbeiterInnen gegenüber zu transportieren
  • Qualitative Analyse in einer Abteilung des Unternehmens und Herausarbeitung weiterer Umsetzungsmaßnahmen (Ergonomieanalysen etc.)

Eine abschließende qualitative Evaluation des Projekts zeigte eine hohe Zufriedenheit der Unternehmen mit dem Projekt, insbesondere wurden z.B. eine verbesserte Stimmung im Unternehmen, eine höhere Motivation der MitarbeiterInnen sowie eine Sensibilisierung für persönliche und berufliche Gesundheitsaspekte genannt. Einzelne evaluierte Maßnahmen und Instrumente wurden in der Evaluation positiv beurteilt, wie etwa die Arbeitsbewältigungs-Coachings oder die Ergonomieanalysen.

Handlungsfelder 

Arbeitsorganisation, Gesundheit, Führung, Weiterbildung, Unternehmenskultur, Arbeitsgestaltung, Qualifizierung, Kompetenzentwicklung

Art der Tätigkeiten

Physisch, psychisch und psychosozial

Beschreibung des Unternehmens

Das ÖPWZ, eine der ersten sozial- und wirtschaftspartnerschaftlichen Institutionen Österreichs, wurde 1950 gegründet. 1955 begannen die Weiterbildungsaktivitäten des Instituts in Form von Seminaren, Tagungen, Akademien und Kongressen. Das ÖPWZ ist ein gemeinnütziger Verein. Der Sitz des Unternehmens ist in Wien und beschäftigt etwa 30 MitarbeiterInnen.

Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum

Bundesland:
Wien
Adresse:
Rockhgasse 6
1010Wien
Homepage:
www.opwz.com
E-Mail:
office@opwz.com

SOZIAL GLOBAL konzentriert sich seit 50 Jahren auf die Erbringung von sozialen Dienstleistungen in Wien und bietet rund 1.000 MitarbeiterInnen Arbeitsplätze. Ziel ist es, Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände soziale Dienstleistungen, Beratung, Betreuung und Pflege benötigen, zu unterstützen. Die Betreuung und Pflege älterer Menschen steht im Mittelpunkt von SOZIAL GLOBAL. Weitere Dienstleistungen sind: Essen auf Rädern, Notruftelefon, Kinderbetreuung Daheim, Beratungszentrum für ältere Migrantinnen & Migranten, Familien- & PartnerInnenberatung. Die überwiegende Anzahl von MitarbeiterInnen sind im Bereich Heimhilfe tätig.

SOZIAL GLOBAL Aktiengesellschaft

Bundesland:
Wien
Adresse:
Sandwirtgasse 19
1060 Wien
Homepage:
www.sozial-global.at
E-Mail:
sozial-global@sozial-global.at

Stahl Judenburg wurde 1906 gegründet und gehört seit 1995 der Georgsmarienhütte GmbH in Osnabrück. Der Umsatz des Unternehmens belief sich im Jahr 2008 auf rund 106,5 Millionen Euro. Die Stahl Judenburg beschäftigt ca. 350 MitarbeiterInnen. Das Unternehmen ist Spezialist für Blankstähle und Sonderwärmebehandlungen über induktive Einzelstabvergüteanlagen. Das Kerngeschäft ist mit ca. 60% die Automobil- und Nutzfahrzeugbranche.

Stahl Judenburg GmbH

Bundesland:
Steiermark
Adresse:
Gussstahwerkstraße 21
8750 Judenburg
Homepage:
www.stahl-judenburg.com
E-Mail:
stahl.judenburg@stj.at

Die ÖBB Bau AG ist für Planung, Bau, Finanzierung und Anlagenmanagement der gesamten österreichischen Eisenbahninfrastruktur verantwortlich. Weiters sind wesentliche Vermögensteile des ÖBB-Konzerns – Kraftwerke, Schieneninfrastruktur samt Anlagen und Einrichtungen, alle Gebäude, Telekomanlagen sowie das gesamte Immobilienvermögen – in der ÖBB Bau AG zusammengefasst. Insgesamt arbeiten österreichweit ca. 6.200 MitarbeiterInnen in der ÖBB Bau AG (exklusive Beteiligungen).

ÖBB

Bundesland:
Wien
Adresse:
Praterstern 3
1020 Wien
Homepage:
www.oebb.at
E-Mail:
infra.kundenservice@oebb.at