Wandel & Nutzen
Die europäischen Gesellschaften sind – ebenso wie die österreichische – in den letzten Jahrzehnten geprägt von einer deutlichen Alterung der Gesamtbevölkerung, wie auch der Bevölkerung im Erwerbsalter. Dies ist im Wesentlichen auf zwei Ursachen zurückzuführen.
Zum einen hat sich im letzten Jahrhundert die Lebenserwartung in Österreich fast verdoppelt: Zum anderen ist in Österreich ein merkbarer Rückgang der Geburtenrate festzustellen.
- Die Alterung der Gesamtbevölkerung und insbesondere der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter stellt für politisch Verantwortliche, für Unternehmen und das Arbeitskräftepotenzial eine große Herausforderung dar:
- Die Alterung hat Folgewirkungen für das Gesundheitswesen, die Pflege, etc.: der Bedarf an diesbezüglichen Dienstleistungen wird deutlich ansteigen
- das Bruttoinlandsprodukt muss weiter wachsen, um die soziale Lebensqualität aller, aber vor allem pflegebedürftiger oder gesundheitlich beeinträchtigter Menschen gewährleisten zu können
- die Systeme der sozialen Sicherheit müssen über eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung langfristig gesichert werden
- die Verlängerung der Erwerbsphase bedarf einer Flankierung mit sozialpolitischen Maßnahmen
- Gesundheitsschutz und Prävention müssen gestärkt werden
- Erforderlich sind Maßnahmen zur Sensibilisierung sowie zur Bekämpfung bestehender Vorurteile
- Unternehmen müssen ihre Produktivität mit älteren Belegschaften sichern
- Arbeitsplätze müssen alternsgerecht gestaltet werden, damit ein längerer Verbleib im Erwerbsleben möglich wird
- die Leistungspotenziale älterer Menschen müssen bestmöglich genutzt und deren Erfahrungen wertgeschätzt werden
- Arbeitskräfte müssen sich auf einen längeren Verbleib im Arbeitsleben einstellen
Schon heute weisen viele Betriebe in Österreich ein relativ hohes durchschnittliches Belegschaftsalter auf. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Viele Unternehmen sind darauf nicht vorbereitet. Der Verlust von erfahrenen MitarbeiterInnen beeinflusst jedoch die Qualität, die Abläufe und die Lohnstückkosten negativ und führt letztlich zu einem deutlichen Wettbewerbsnachteil.